Gelernt aus dem vorherigen Tag. Wir haben uns ein wenig schlau über die Restaurants gemacht und sogleich reserviert – Karma soll es sein. So hiess unser neues Glück und unsere Hoffnung auf einen entspannten Abend, nicht wie es der gestrige war, schien zu steigen. Als wir dann per Zufall an diesem Nachmittag noch an einem italienischen Glace Laden vorbei schlenderten und es dort sogar laktosefreie, glutenfreie und wirklich leckere Eiscreme zum Probieren gab, stand auch bereits unser Dessert Place nach dem Abendessen fest. Ich freute mich riesig über dieses kleine Wunder!
Bei Karma angekommen wurden wir herzlich empfangen und waren zu meinem Glück die ersten Gäste. Somit konnte ich dem Personal in Ruhe erklären, was ich nicht essen konnte und warum. Er war sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Es wurde ein frischer Salat mit getrockneten Tomaten und einem langgereiften Aceto Balsamico und zur Hauptspeise Fisch und Gemüse vom Grill sowie als Beilage ein wenig Reis. «Ich habe seit Ewigkeiten keine grillierten Paprika mehr gegessen und sie schmecken echt köstlich» (sie gelten auch als FODMAP – arm)
Im Gegensatz zum ersten Abend war ich auch geschmacklich befriedigt und als der Kellner mit einem kleinen glutenfreien, laktosefreien Kakao Dessert als Dankeschön des Hauses kam, war für mich der zweite Abend mit all diesen Restriktionen absolut gelungen. Ich klopfte mir bereits auf die Schulter. «Siehst Du, positive Gedanken helfen immer».
Wir waren bereits unterwegs, um einen guten Platz für den bekannten Sonnenuntergang zu suchen, als mein Bauch verdächtige Geräusche machte. Ich lachte (noch) und meinte, es seien vermutlich die Peperoni, welche ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen habe. «Das muss verdaut werden» Kurze Zeit später hiess es nur noch: Der Sonnenuntergang kann warten, die Toilette nicht». Einmal mehr rannten wir durch die kleinen Strassen von Oia. Zum Glück kannten wir den Weg und konnten schnurstracks Nachhause. Angekommen, fiel der Toilettengang jedoch ziemlich bescheiden aus. Fehlalarm. Vielleicht ja zu meinem Glück.
Wir genossen trotzdem noch die angenehm warme Brise mit der exklusiven Aussicht. Die Farben des Sonnenunterganges waren deutlich zu sehen. Ich schrieb noch ein wenig an meinem Blog (nicht dieser Teil, ansonsten hätte dieser jetzt geendet, sichtlich schön)
Die Nacht brach herein und ich schlief mit wirklich unglaublich lautem Darmknurren (wenn man das so nennen kann, es war definitiv nicht der Magen!), dankbar und zufrieden ein. Das hielt jedoch nicht lange an – und ich meine alles, nur nicht das Darmknurren, das verging nicht. Als ich mit einer vollen Blase aufwachte und Bauchschmerzen, als hätte mir jemand hundert Fäuste in den Bauch geboxt, kam auch noch mein altbekannter unausstehlicher Ausschlag dazu – Nesselfieber. Wer es nicht kennt: Es sieht nicht nur schrecklich aus. Stell Dir vor, du bist in einen riesen Strauch Brennessel gefallen, diese Quaddeln verdreifachen sich, sind unheimlich heiss und du würdest dich am liebsten Wund kratzen! What a combo.
Meine Gedanken: Mist, ich habe mein Antiallergikum nicht eingenommen. (Durch meine erhöhten Entzündungswerte und wie sich kürzlich noch herausstellte, dass Zöliakie ein Thema ist, hatte ich oft diese Nesselfieber Ausschläge, daher nehme ich regelmässig ein Antiallergikum. Sonst könnte ich wohl gar nie mehr schlafen. Und lasst mich gesagt haben, ich bin wirklich kein Fan von Medikamenteneinnahmen über längere Zeit. Aber ich habe mal 3 Tage das Medikament abgesetzt, das waren die wohl schlimmsten Tage dieses Jahr!)
Nun ja, da war ich nun meine Quasseln am kühlen mit einem nassen Lumpen, holte meine Antiallergikum-Einnahme nach und hatte die Bauchschmerzen des Jahres. Alle guten Dinge sind drei. Morgen kann es ja nur besser werden, habe somit alles durch oder vergessen, was wichtig wäre. Sagte ich, als der Dünnpfiff mich überfiel und die Party komplett war.