Corinne Ruf

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#2 Hunger als Zöli gepaart mit Hashimoto

Angekommen in unserem wunderschönen Häuschen. Ein unglaublicher Ausblick aufs Meer. Auch wenn es noch so schön ist, der Hunger schreit. Ich habe heute deutlich zu wenig gegessen, das letzte Essen ist bereits 6 Stunden her und bestand aus 2 kleinen glutenfreien Haferflocken Protein Cupcakes. Das Mittagessen war heute auch besonders stressig und viel eher bescheiden aus.

Ich war bereits ein wenig zickig – wichtig zu sagen, meine Tage sind auch im Anmarsch. Ihr Frauen werdet mich verstehen. Was ich nie verstehen werde: Menschen, welche Fasten. 3 Hauptmahlzeiten und 2 Snacks sind für mich normal, regelmässiges Essen über den Tag für mich extrem wichtig, um meinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Um genau solche Zwischenfälle wie heute zu vermeiden.

Da war wohl der Zug abgefahren. Nach einer kleinen Tour durch unser Zuhause für die nächsten Tage rannten wir wortwörtlich zum nächstgelegenen Restaurant. Den auch der Bauch meines Freundes knurrte. Er kann sich jedoch einiges besser zusammenhalten, wenn es um den Hunger geht. Mein Blick durch die Karte machte mich noch hungriger. Zu allem Elend gab es bei praktisch jedem einzelnen Menü etwas enthalten, dass ich nicht essen durfte.

Oh ein Salat mit Tomaten, Oliven, scheisse Feta – enthält Laktose. Weiter zur Vorspeise: Gebackene Aubergine, Oliven, Tomatensauce, Knoblauch – klingt lecker. Mein Freund: «Du solltest kein Knoblauch essen.. FODMAP» – fragen wir, allenfalls geht es ja ohne. Ganz bestimmt. In dieser Sekunde war ich noch zuversichtlich. Doch von der Kellnerin wurde es jedoch verneint, da alles zusammengemischt ist. Sie war sehr hilfreich und zeigte die anderen Gerichte, jedoch waren wir am Ende gleichweit wie zuvor und wir entdeckten leider nicht plötzlich ein glutenfreies, laktosefreies FODMAP-armes Menü. Gut, als Hauptspeise nehm ich einfach Reis mit Crevetten. Das ist safe. (Obwohl im Nachhinein war ich auch unsicher. Der Reis war gelblich, was auch immer da für Gewürze dran waren, ich werd’s wohl nie erfahren).

Nachdem wir wohl alle Gerichte durch sind, und so ziemlich keines ohne Spezialwunsch bestellt hätte werden können, hat der Hunger und die Ungeduld gesiegt. Ich entschied mich für einen einfachen Salat (sogar dort musste ich den Rucola bleiben lassen) mit Tomaten, Gurke und ein paar getrocknete Tomaten. Aceto war drauf und der Teller kam innerhalb von 3 Minuten, da ich der Kellnerin panisch erzählte, wie gross mein Hunger war, und wie wenig ich doch essen konnte. Der Salat wurde vernichtet innert Minuten.
Glücklicherweise kam die Hauptspeise kurz darauf auch. Ich liebäugelte mit dem Teller von meinem Freund. Ein saftiges Burgerfleisch auf Reis mit einer leckeren Sauce und Pita Brot. Mein Gott würde ich gerne davon ein Stück’chen abbeissen – wohl eher ein Stuck! Mein Teller glich der Sahara. Ein Häufchen gelblicher Reis und diese 4 Riesen Crevetten, die ich zu meinem Unglück noch alle schälen musste und diese nach einer kleinen Sauerei nicht einfach Mal meinen Hunger stillten.

Ich schämte mich. Die Kombination von zu langem Hungern, der Müdigkeit vom Reisen und des noch viele Unwissens von all diesen Neuigkeiten der letzten Tage über meine Gesundheit in einem gerade neu eingereisten Land – irgendwie einfach zu viel für meine Nerven. Ich war den Tränen nah, da der Hunger noch präsent war und wenn überhaupt sich noch verdoppelt hatte! Doch ich war auch wirklich stolz, dass ich zu mir und meinem Ja Körper sagte und nicht einfach ass, was mich gerade glustig machte. Ich fragte mich, woher dieser Wille kam. Und glaubt mir, mein Hunger ist ausgesprochen bestimmend. Ich esse bereits sehr bewusst und ausgewogen aber das Bewusstsein, welches ich gerade am Erlernen bin ist ausgesprochen Next Level für mich. Ich freu mich darauf Neues zu lernen – ein erster kleiner Hoffnungsschimmer trotz all dieser Verbote. Und auch wenn ich im Nachhinein gelernt habe, dass Aceto Balsamico als glutenfrei gilt, jedoch die Aceto Balsamico Creme nicht – ich lass mich nicht unterkriegen und werde weiterhin das bestmögliche für meinen Körper möglich machen. Und das war sogleich der zweite weitere positive Gedanke dieses Abends – Ja dann, auf ein Neues.

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