Corinne Ruf

Blog

#5 Fodmap-Diät und Zöliakie – wenn man eine Essstörung hatte

Was bedeutet FODMAP überhaupt?

FODMAP steht für Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide and Polyole.
Bei diesen Stoffen handelt es sich um kurzkettige Zucker sowie Zuckeralkohole, wie etwa Milch- und Fruchtzucker. Sie sind Bestandteil zahlreicher verschiedener Lebensmittel: von Backwaren über Milchprodukte bis hin zu Obst- und Gemüsesorten.

Fermentierbar bedeutet, dass diese Stoffe bei der Verdauung Gärungsprozesse auslösen. Für gesunde Menschen ist das kein Problem. Reizdarm-Patienten hingegen haben einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt. Bei ihnen können diese Gärungsprozesse Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Krämpfe auslösen.

Wichtig: es ist keine Diät zum Abnehmen sondern eine spezielle Ernährungsform für Reizdarm-Betroffene! Dabei werden Lebensmittel anhand ihres FODMAP-Wertes klassifiziert und solche mit einem hohen Wert weitestgehend gemieden. (Im Internet findet man zahlreiche Listen, welche Lebensmittel man essen kann und welche man nicht sollte)

Nun, wer mich schon länger verfolgt weiss, woher ich komme. Und wenn nicht, dann reicht wohl wenn ich die Kombi ‚Bodybuilding‘ und ‚Wettkämpfe‘ nenne. Ich komme aus einem Extrem, was meine Ernährung (und definitiv mein Fitness Pensum) angeht (ich neige auch eher zu Extremen) und ich brauchte einige Jahre, bis ich wieder ein normales Essverhalten an den Tag legen konnte. Und mit „normal“ meine ich für mich „normal“ aka Vorkochen, Mittagessen fürs Büro im Tupper mitnehmen, bestehend aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten – ausgewogen und gesund halt.

Für andere bedeutet das vielleicht jeden Morgen beim Bäcker ein fertiges Birchermüsli zu holen (oder das Frühstück beginnt im Büro mit Kaffee und Gipfeli), am Mittag sich in der Kantine an Rösti und Kalbsgeschnetzeltem bedienen und den Abend mit 1-2 Bier und einer kalten Platte oder Lieferservice ausklingen lassen. Jedem das seine. Ich könnt’s nicht. Man bedenke auch die Zöliakie. Da verbring ich lieber am Dienstag 2h in der Küche und habe dann alles ready. Ich möchte nicht in der Kantine erklären müssen, was den Zöliakie ist und das Gewürz, welches sie benutzen, nicht Zöliakie – sicher ist. Oder dass das glutenfreie Brot nicht im Körbli mit dem normalen liegen sollte. Kombiniert mit Mordshunger. Keine Option für mich.

Um wieder zurück zum Thema zu kommen, heute habe ich mein Einjähriges Jubiläum – 1 Jahr frei von Fressattacken! Für viele vielleicht unverständlich, aber wenn du aus dieser Szene kommst, weisst du zu 90% wovon ich spreche. Klar kenn ich auch die Tage vor den Tagen.. Manchmal muss auch einfach mal die Schoggi her und das ist auch völlig okay! Jetzt stell Dir aber mal vor, dieses Gefühl, dieser Drang danach, Fettiges und Süsses zu essen kommt 2-3 Mal pro Woche auf. Und das besteht dann nicht einfach nur aus 2 Reihen Schoggi sondern einer Familienpizza, 2 (grosse!!) Ben and Jerry’s (das ist 1KG Eis – stell Dir das mal vor!) und hinterher folgt noch eine Schüssel Haferflocken mit Bananen, Heidelbeeren, Hüttenkäse, Peanutbutter, Datteln und Honig… DAS ist definitiv nicht mehr normal! Ich kämpfte lange damit, auch als ich bereits lange wieder genesen schien nach diesen Extremen. (Falls Du dich fragst, ob ich mich je übergeben habe: Nein, nur fast einmal – das Schlimmste war der Tag danach, den da fing der Teufelskreis wieder von Vorne an)

Ich habe nie mehr eine solch krasse Diät gemacht, mir Essen verbietet oder gehungert und bin extrem Stolz auf mich. Und nun sagt man mir, ich soll mich FODMAP-arm ernähren und darf wirklich KEINE Gluten mehr essen? Was meinst Du, wie fühl ich mich wohl? Wie würdest Du dich fühlen?

Fortsetzung folgt..

take impeccable care of yourself - body, mind and spirit

Female Health | Food Freedom | Self-Love | Intuitive Eating

I help women ending the diet culture and celebrating female cycles